Die Meitetsu-Line, die vom Flughafen ins Stadtinnere führt. |
1. Ausländerin (für japanische Verhältnisse)
2. Im Alter einer Studentin
3. Vorgabe des Wohnheims, heute oder am nächsten Tag anzureisen.
Schlussfolgerung: zu 99.9% eine Austauschstudentin, die zu 50% in meinem Wohnheim wohnen könnte (die NUPACE Studenten werden auf zwei Wohnheime aufgeteilt).
Also ich ganz cool mit Englisch, die Frage gestellt: "Hi, where are you going?" Nach der etwas zögerlichen Antwort auf Englisch mit bekanntem Akzent war klar: keine Englisch native Speakerin.. Also gleich hinterhergeballert: "Which language? English, German?" "Deutsch, woohooo!". "Okay, dann machen wir es uns einfach." Und so habe ich Ute kennengelernt, eine Studentin aus München, die im Bachelor Maschinenbau und jetzt im Master BWL studiert. Und sie an, sie wohnt auch in dem Wohnheim, in dem ich wohnen werden. Also hieß es: gemeinsam zur "International Residence Higashiyama"!. Nach so viel Text erstmal ein Bild, wie wir über den großen Teich fahren, und das Festland Japans erreichen.
Ein Foto aus dem Zug, der uns vom Flughafen ins innere der Stadt Nagoya brachte. |
Der Umstieg von der Spezialbahn zur U-Bahn war dann doch aber dem Niveau einer Doktorarbeit gleich, sodass wir den Eingang zur U-Bahn echt suchen mussten. Irgendwie kam man sich wie in einem drei-dimensionalen Labyrinth vor. Das war mir, als ungeübter Computerspieler, dann doch zu hoch.
Wie im Jump&Run Adventure ^^ |
Es ging Treppe rauf, Treppe runter, dann mal mit dem Elevator (Fahrstuhl), nur für den Fall, dass der in eine 9 3/4 Etage fährt, die extra für NUPACE Studenten gemacht wurde. Aber ne, der ist doch nur zwischen Etage 1 und 2 hin- und hergefahren.
Treppe rauf und wieder runter, das war mit insgesamt drei Koffern schon eine Tortur |
In der Lobby angekommen, musste erstmal ein bisschen Papierkram erledigt werden und dann konnte ich endlich mein Zimmer beziehen, unter der Begleitung einer japanischen Studenten, die zum Studentenprogramm gehörte, das sich ACE nennt und sich zur Aufgabe gemacht hat, neuen Austauschstudenten das Leben in Japan zu Beginn des Studiums einfacher zu machen. Ihr Name ist りゅり (Ruri). Der Ersteindruck war, sagen wir mal, durchwachsen. Irgendwie klein, und nicht so ganz, wie ich es mir vorgestellt habe:
Eine sehr kleine Küchenzeile mit einer Herdplatte (erster Gedanke, wie soll ich damit bitte schön kochen? Sogar für so etwas einfaches wie Nudeln habe ich bis jetzt immer zwei Herdplatten benutzt. Nagut, erstmal weiter schauen).
Die Bilder sind später entstanden, weil ich in dem Moment nicht die Zeit hatte, Fotos zu machen. Bis zur Entstehung der Bilder sind gut 2 Wochen vergangen und ich hatte mir schon das ein oder andere besorgt.
Eingangsbereich mit Küchenzeile mit einer Herdplatte, Kühlschrank, Mikrowelle und Schuhschrank |
Der Schuhschrank noch mal für sich ;-) |
Dann ein kleines Bad mit Toilette und kleiner Duschwanne.
Das Bad mit Toilette und ... |
... kleiner Duschwann |
Und schließlich mein Zimmer mit den ganzen Möbeln: Ein Bett, ein im Schrank integrierter Schreibtisch mit Drehstuhl, ein Kleiderschrank und ein Tisch mit Stuhl.
Kleiderschrank und Bett |
Schrank und Schreibtisch und Essenstisch |
Schreibtisch |
Glasschrank und Esstisch |
Blick vom Wohnbereich in den Eingangsbereich |
Also ging es ab in das nächstgelegene Einkaufszentrum und da habe ich mich mit ein bisschen Schnellkochzutaten (Nudeln, getrocknetes, Gemüse und Sojasauce) und Waschmitteln, Essstäbchen, Batterien (für die Klimaanlage ;-) ) und Getränken eingedeckt. In der Zeit hat man auch schon neue Leute kennengelernt und Kontakte geknüpft. Am Abend sind wir dann alle gemeinsam in eine der Cafeterien (Mensa) gegangen und haben ein gemeinsames Abendessen zu uns genommen. Ich hatte mich dann strategisch (un)günstig in die Japanisch-Sprachecke gesetzt. Irgendwie hatte ich gedacht, es müsste sich um Austauschstudenten handeln. Von der einen wusste ich das auch, dass sie aus Taiwan ist, aber Japanisch studiert, trotzdem haben wir uns auf Englisch unterhalten. Aber die anderen waren sooooooooooooo krass drauf auf Japanisch, dass ich mich irgendwie fehl am Platz gefühlt habe. Dann kam auch noch eine anderen hinzu, und es ging los. Ich wurde mit Fragen auf japanisch bombadiert. Mehr als einmal musste ich um eine Wiederholung bitten und die ein oder andere Englische Wortübersetzung war auch nötig. Gut, dachte ich, dann weißt du ja, was dich das nächste halbe Jahr erwartet. Challenge excepted!! Das Essen war übrigens sehr lecker. Ich hatte mir eine Ramen-Portion (Nudeln mit Gemüse in Suppe) geholt.
Am Abend ging es dann zurück und ich habe erstmal überall schön durchgewischt, bevor ich meine Sachen an den jeweiligen Stellen verstaut habe. Eigentlich wollte ich die Temperatur an der Klimaanlage einstellen, aber irgendwie habe ich zwar die Zahl verstellen, können, die augenscheinlich die Temperatur darstellen sollte, aber es wurde einfach nich wärmer. Ganz im Gegenteil, das Scheißteil hat die ganze Zeit nur kalte Luft gepustet, sodass ich es verzweifelt ausgestellt habe. Kurz mal die verschiedenen Knöpfe rumdrücken hat auch nicht geholfen. Und dann alles auf Kanji war (chinesische Zeichen) und ich müde war, habe ich das auf den nächsten Tag verschoben.
Die Fernbedienung der Klimaanlage. Auf den ersten Blick: WTF O.o ??? Für Mama & Papa (WTF = What the fuck = ach du Scheiße) |
Dann habe ich mich unter den Futon gekuschelt und meine erste Nacht in Japan verbracht...
Am nächsten Tag mussten ein bisschen Papierkram erledigt werden und am Abend gab es eine Willkommensparty für alle neuen Austauschstudenten. Da wurde ein bisschen gesnackt und getrunken und vorzugsweise neue Leute kennengelernt, vor allem auch zu den Studenten, die im anderen Wohnheim untergebracht waren und mit denen man automatisch nicht so viel Kontakt halten konnte, wie mit den eigenen Leuten.
Da wurde ich dann auch mit meinen Japanischkenntnissen gefordert, da dass Englisch der meisten Japaner eher... nagut, lassen wir es. Das bisschen Japanisch, was ich konnte, hat mir geholfen, dass ein oder andere zu fragen oder auf Fragen zu antworten. Aber klar, man muss erstmal anfangen.
Am Abend haben wir mit Marco, Sarah, Ute und Morten, einem Medizin-Studenten aus Kopenhagen (nein, diesmal nicht Deutschland, sondern Dänemark, ist so ein land über Deutschland ;-) ) das Vorhaben gefasst (naja, so ist das nicht richtig, denn Sarah und Marco wollten wegen der Kirschblütenzeit (さくら Sakura) eh nach Kyoto, um sich die Bäume in voller Blüte anzuschauen und ich habe mich bequemlicherweise einfach drangehängt, weil ich eh kein Plan hatte, was ich gerne am Wochenende machen wollte), nach Kyoto zu fahren, um noch die Kirschblüten anzuschauen, deren Blütezeit bald vorbei sein sollte. Also wurde abgemacht, mit dem Shinkansen früh in die Stadt zu fahren und die erste Sightseeing-Tour zu machen. Um den ganzen Tag zu haben, wollte wir gegen 7 Uhr los, um mit dem Shikansen gegen 8 Uhr in Kyoto zu sein. Also habe ich meinen Wecker auf 6:30 gestellt und noch irgendwas aber bis spät in die Nacht gemacht, so dass ich nicht sooooo früh ins Bett bin. So habe ich noch unter anderem ein paar Fotos von meiner Residenz gemacht:
Blick von meiner Tür nach links |
Blick von meiner Residents nach rechts |
Blick den Flur entlang, wo die Türen der anderen Zimmer zu sehen sind. |
Und dann begann der nächste Tag...
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